Lebhafte Indie-Rockmusik erfüllt erneut den Canopy Club

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Jun 27, 2023

Lebhafte Indie-Rockmusik erfüllt erneut den Canopy Club

An einem schwülen Dienstagabend im Sommer erlebte der Canopy Club in Urbana eine dynamische Demonstration kanadischer Indie-Rock-Künste in Form von Peach Pit und Babe Corner. Es war ein Abend voller Rohkost

An einem schwülen Dienstagabend im Sommer erlebte der Canopy Club in Urbana eine dynamische Demonstration kanadischer Indie-Rock-Künste in Form von Peach Pit und Babe Corner. Es war ein Abend voller roher Emotionen, herausragender Darbietungen und eines Kameradschaftsgefühls, das nur eine leidenschaftliche, gemeinsame Liebe zur Musik hervorbringen kann. Und dem ausverkauften, sardinengroßen Publikum nach zu urteilen, hatte Champaign-Urbana Hunger danach gehabt.

Den Auftakt des Abends machte Babe Corner, eine rein weibliche Indie-Rockband aus Vancouver, British Columbia. Als sie die schwach beleuchtete Bühne betraten, herrschte sofort eine Atmosphäre, als würde man einer Grunge-Band in der Garage eines Freundes zusehen – intim, nostalgisch und faszinierend. Ihr Sound war eine melodische Mischung aus düsteren Gitarrenlinien, schimmernden Synthesizer-Overlays und vielschichtigen Harmonien, die das Gefühl vermittelten, in die 90er Jahre zurückversetzt zu werden, eine Zeit, in der Bands wie Veruca Salt den Äther beherrschten.

Ihr Musikstil war einzigartig und dennoch vertraut und erinnerte an The Jesus and Mary Chain, hatte jedoch eine sonnigere, eher indietypische Stimmung. Ihre Songs zeigten ihre Fähigkeit, das richtige Maß an Schärfe mit ätherischen Klanglandschaften zu verbinden. Allerdings ließen die gelegentlichen Abweichungen der Band von der Tonlage bei einigen Zuschauern die Frage aufkommen, ob es sich hierbei um eine bewusste künstlerische Entscheidung oder nur um einen übersehenen Fehler handelte.

Trotzdem schien das Publikum vom nostalgischen Charme von Babe Corner angetan zu sein. Ihre langsameren Songs, unterbrochen von Momenten kathartischer Entspannung, fesselten das Publikum in einen hypnotisierenden Bann und bereiteten es perfekt auf den Hauptact des Abends vor.

Peach Pit, ebenfalls aus Vancouver, betrat pünktlich um 21 Uhr die Bühne und eröffnete mit einem Thrash-Metal-Intro, das den Veranstaltungsort bis ins Mark erschütterte. Leadsänger Neil Smith, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, das Publikum schon vor Beginn der Show auf elf zu drängen, stürzte sich inmitten der Metal-Riffs, mit denen seine Band die Show eröffnete, ins Publikum. Dies war ein starker Kontrast zu dem „gekauten Kaugummi-Pop“, für den die Band bekannt ist, aber es diente als aufsehenerregender Opener, der die Energie des Publikums effektiv weckte. Der Sound von Peach Pit ist eine Mischung aus melancholischem Pop, Surf-Rock und introspektivem Indie-Rock, was zu einer vielseitigen Mischung führt, die bei einer vielfältigen Bevölkerungsgruppe Anklang findet.

Die Band stürzte sich mit Songs wie „Being So Normal“ und „Vickie“ in ihren Auftritt. Letzteres ist ein eingängiger, vom Pop der 50er Jahre inspirierter Titel, der ein fantasievolles, nachbarschaftliches Leben mit der Freundin von Leadsänger Smith, Vickie, beschreibt. Es war leicht, sich in der Musik zu verlieren, während das Publikum mitsang und der Hintergrund hinter der Band, ein psychedelisches Peach-Pit-Logo, sich im Takt der Melodien veränderte und eine traumhafte Atmosphäre schuf, die die surrealen Klangerzählungen der Band widerspiegelte.

Der Abend war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Energie, mit Höhepunkten wie einem elektrisierenden Gitarrensolo bei „Drop The Guillotine“, das das Publikum in Aufregung versetzte, und der ansteckenden Energie von „Alrighty Aphrodite“, bei dem Smith seine Gitarre ablegte, um sich intensiver mit ihr auseinanderzusetzen die Zuschauer. Seine Texte voller Geschichten über Liebe, Bedauern und existentielle Angst berührten jeden im Raum und ließen jedes Lied wie ein gemeinsames Erlebnis erscheinen.

Ihr 18-Song-Set mit Favoriten wie „Peach Pit“ und „Black Licorice“ war eine emotionale Reise, die die Essenz der Band wunderbar einfing. Die Songs waren ebenso abwechslungsreich wie fesselnd, von der herzzerreißenden Ehrlichkeit von „Give Up Baby Go“ bis zum Wohlfühlrhythmus von „Sweet FA“. Jeder Titel stach hervor und zeigte die Fähigkeit der Band, durch ihre Musik komplexe, fesselnde Erzählungen zu erschaffen.

Der Abend endete mit einem Höhepunkt mit der Aufführung des bei den Fans beliebten „Shampoo Bottles“ während der Zugabe mit drei Liedern. Dieses Lied, eine ergreifende Geschichte über die Überreste nach der Trennung, wurde vom Publikum mit einem herzlichen Mitsingen aufgenommen, das noch lange nachdem die Band die Bühne verlassen hatte, durch den Veranstaltungsort hallte.

Dieses Konzert war nicht nur ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit und Relevanz des Indie-Rocks, sondern auch eine Bestätigung des Potenzials des Canopy Clubs als Hochburg für Indie- und Rockmusik in Urbana. Die Anwesenheit lokaler Rockpersönlichkeiten wie Drew Cagle von Drew Cagle and The Reputation und Mollie Kruger von The Hangovers gaben dem Abend ein Gefühl der Bedeutung für die lokale Musikszene und stärkten das Gemeinschaftsgefühl weiter.

Am Ende des Abends lieferten Peach Pit und Babe Corner einen lauten und unvergesslichen Abend mit herzlichen Auftritten, belebender Energie und nostalgischem Charme. Es war der lebende Beweis dafür, dass der Canopy Club ein Zuhause für Indie-Rockmusik sein kann und sollte, und ein Hoffnungsschimmer für die wachsende Indie-Rock-Community in Champaign-Urbana. Ich bin gespannt darauf, was die Zukunft diesem lebendigen Veranstaltungsort und seinen Gästen bringen wird.

Musikredakteur